Dass ein regelmäßiges Backup der WordPress-Installation wichtig ist, sollte jedem klar sein, der in seinen Blog viel Arbeit gesteckt hat. Bei einem Server-Crash, Virenbefall und Ähnlichem ist man dann froh, wenn man seinen Blog schnell mit einem aktuellen Backup wiederherstellen kann.
Jedoch kann ein regelmäßiges Backup der Dateien und Datenbank schnell lästig werden. Deshalb möchte ich hier eine Backup-Strategie vorstellen, mit der man diese Aufgabe kostenlos und komplett automatisiert erledigen kann.
Datenbank-Backup
Die Automatisierung des Datenbank-Backups gestaltet sich mit Hilfe eines Plugins sehr einfach. Dafür kann man das Plugin WP DB Backup benutzen. Dieses Plugin kann so eingestellt werden, dass es jeden Tag ein Backup der Datenbank per Email versendet.
Vor einem Update des WordPress-Cores lässt sich mit diesem Plugin auch schnell ein Backup der Datenbank erstellen.
Jedoch sollte man bei großen Blogs mit sehr vielen Artikeln aufpassen, da ein Backup dann leicht sehr groß werden kann.
Als Alternative zu WP DB Backup wäre noch das Plugin WP DBManager zu erwähnen.
Außerdem bietet auch MySQLDumper die Möglichkeit, die Datenbank automatisch per Email zu versenden. Es wäre schön, wenn es diese automatische Funktion auch in dem weit verbreiteten phpMyAdmin gäbe.
Damit man nicht von den täglichen oder wöchentlichen Mails genervt wird, kann man unter anderem in Thunderbird einen Filter setzen, der die Backup-Mails automatisch als gelesen markiert und sie dann noch in einen bestimmten Ordner verschiebt.
Bei Bedarf hat man so immer ein aktuelles Backup und legt auf diese Weise gleichzeitig mehrere Versionen an.
Dateien-Backup
Das automatische Backup für Dateien ist lässt sich am besten mit Backup-Programmen realisieren. Allerdings können die meisten Backup-Programme nicht auf FTP-Server zugreifen.
Hier kann man NetDrive einsetzen. Das Programm bindet einen oder mehrere FTP-Server als Laufwerk in den Explorer ein, sodass weitere Programme darauf zugreifen können. Das Programm ist für Privat-Anwender kostenlos.
Wenn man jetzt seine Dateien offline auf dem Computer oder einer externen Festplatte speichern möchte, kann man zB. Areca Backup verwenden, das man sich bei Chip kostenlos herunterladen kann.
Alternativ ist auch das kostenpflichtige Nero BackItUp ganz gut geeignet. Das Programm ist manchmal beim Kauf einer neuen Backup-Festplatte kostenlos dabei.
Wichtig ist zum einen, dass sich mit dem Programm Zeitpläne erstellen lassen, sodass die Backup ganz automatisch laufen können. Zum anderen sollte das Programm aber auch inkrementell arbeiten. Das bedeutet, dass auch nur die wirklich geänderten Dateien gesichert werden.
Wenn man seine Dateien automatisch online speichern möchte, kann man auch Wuala einsetzen. Mit der integrierten inkrementellen Backup-Funktion sucht das auf Java basierte Programm nach geänderten Dateien und sichert diese. Wuala versioniert die Dateien außerdem automatisch, sodass man jederzeit auf ältere und bereits überschriebene Dateien zurückgreifen kann.
Für Wuala benötigt man einen kostenlosen Account, der am Anfang einen Speicher von 1GB beinhaltet. Wenn du diesen Anmelde-Link verwendest, bekommst du zu Beginn sogar 2GB. Die Backup-Funktion und die Versionierung sind nur Pro-Usern vorbehalten.
Möchte man mehr Online-Speicher und die Funktionen nutzen, kann man Speicher tauschen oder kaufen. Damit wird man auch automatisch Pro-User.
Wenn man Speicher tauscht, erlaubt man Wuala verschlüsselte Datei-Fragmente auf dem Computer zu speichern. In Abhängigkeit der gespeicherten Dateien und der Online-Zeit des Computers ergibt sich ein Online-Speicher in Wuala, der unter anderem für Backups genutzt werden kann.
Der Vorteil von Wuala im Vergleich zu anderen Anbietern wie Dropbox ist, dass Wuala sämtliche Daten zuerst auf dem Computer verschlüsselt und aufteilt und diese Fragmente erst dann in der Wuala-Cloud und auf den Wuala-Servern abspeichert. Damit hat niemand, bis auf den Nutzer, Zugriff und Einsicht auf die Daten, nicht einmal die Wuala-Mitarbeiter selber.
Vor einem Update des WordPress-Cores lässt sich mit den Backup-Programmen auch schnell ein Backup der Dateien erstellen.
Ein kleiner Hinweis: Wenn der Server nur über einen begrenzten monatlichen Traffic verfügt, sollte man den entstehenden FTP-Traffic im Auge behalten und daran auch die Zeitpläne entsprechend planen und anpassen, damit dieser nicht überschritten wird.
Fazit
Mit dieser Backup-Strategie lässt sich der gesamte Backup-Prozess einer WordPress-Installation komplett automatisieren und kann außerdem komplett kostenlos sein.
Vor einem Update des WordPress-Cores lassen sich auf diese Weise auch schnell manuell die nötigen Datenbanken und Dateien sichern.
Ich hoffe, dass dir dieser Beitrag helfen konnte und ich würde mich über weitere Ideen und Vorschläge in einem Kommentar freuen.
Kommentare
5 Antworten zu „Backup-Strategie für WordPress“
Hallo, das man in Thunderbird einen Filter einsetzen kann wusste ich nicht.
Vielen Dank, vielleicht sichere ich jetzt häufiger.
Gruß, Reiner
Hallo Reiner, danke für deinen Kommentar.
Ja, mit den Filtern in Thunderbird lassen sich viele hilfreiche Dinge anstellen. (zB. auch News-Feed nach Stichwörtern filtern)
Und eine regelmäßige Sicherung ist wichtig und sehr zu empfehlen.
Freut mich, dass dir mein Beitrag helfen konnte. 🙂
Hi, schöne Ideen zur Datensicherung! Und auch für einen WordPress-Neuling wie mich problemlos umsetzbar. 🙂
Vielen Dank,
Max
Freut mich, dass dir mein Artikel helfen konnte. 🙂
Ich mache meine Backups auch mit MySQLDumper und starte sie per Cronjob. Den Report lasse ich mir per E-Mail zuschicken. Allerdings lasse ich die E-Mail nicht automatisch als gelesen markieren, damit ich es auch mitbekommen, falls mal was schief läuft.