Ich erinnere mich noch an meine Anmeldung bei Facebook: Nachdem ich eine Email bekommen habe, in der behauptet wurde, dass mir ein Freund unbedingt Fotos zeigen möchte, war mein erster Gedanke: Woher haben die meinen Namen und meine Email-Adresse? Und diese Frage konnte ich nach der Anmeldung beantworten.
In diesem Beitrag soll es aber nicht um die Freundefinder-Funktion von Facebook gehen. Darüber werde ich mich noch in einem späteren Beitrag auslassen.
Aber nach den ganzen Datenschutz-Skandalen, Sicherheitslücken und dem Datensammel-Wahnsinn bei Facebook habe ich mir ernstlich die Frage gestellt, was mich eigentlich noch dort hält. Oder anders gefragt: Welchen konkreten Mehrwert bietet mir Facebook?
Einen kleinen privaten Mehrwert bietet Facebook, um mit entfernten Bekannten kommunizieren zu können. Das habe ich aber auch über Email, Skype, usw. geschafft. Und mit der Anmeldung hat sich daran auch nicht viel geändert. Erhalte ich von einem Freund eine Nachricht über Facebook, schreibe ich lieber eine Email zurück.
Da viele Menschen zu den meisten Freunden auf Facebook auch im echten Leben eine Bindung haben, machen sie sich nicht zu viele Gedanken, dass sie mit einer sinnfreien Meldung ernsthaft Freunde verlieren könnten. So werden fröhlich peinliche Fotos der letzten Party hochgeladen, öffentlich auf Pinnwänden Dialoge geführt, die außer den beiden niemanden interessieren und Freunde mit Einladungen zu Spielen und anderen Anwendungen genervt. Beiträge und Links zu wirklich interessanten Themen gehen da schnell unter.
Um diese Themen nicht zu verpassen, scheinen viele User dazu zu neigen, einfach auf alles zu klicken, das irgendwie interessant zu sein scheint. Dadurch eröffnet sich ein neuer Mehrwert durch Informationsverbreitung. Es reicht, wenn eine Nachricht reißerisch geschrieben wird und schon klicken alle wie wild darauf. Die ganzen erfolgreichen Facebook-Würmer sind das perfekte Beispiel dafür.
Wenn ich einen Link mit der selben Nachricht gleichzeitig über Facebook und Twitter poste, bekomme ich über Facebook häufig doppelt so viele Klicks wie von Twitter, obwohl ich bei Facebook nur mit halb so viele Leute vernetzt bin wie bei Twitter.
Bei Twitter kommuniziert man vor allem mit unbekannten Personen. Dort muss man aufpassen, was man schreibt, da man bei negativen Tweets leicht Follower verlieren kann. Und dadurch steigt die Qualität des Contents.
Aus diesem Grund bin ich auch lieber bei Twitter als bei Facebook. Bei Twitter bekomme ich viel eher die für mich interessanten Informationen, da ich dort nur Leuten folge, die die gleichen Interessen haben wie ich. Mir wiederum folgen auch nur Leute, die dieselben Interessen haben. Dadurch bekommen Klicks von Twitter viel mehr Wert, da ich dort viel eher meine Zielgruppe erreiche als bei Facebook.
Zusammenfassung
Auf blogszene.com habe ich eine gute Zusammenfassung für den Mehrwert auf Facebook gefunden. Frei wiedergegeben lautet dieser:
Einen Mehrwert bei Facebook kann ich nur auf beruflicher und kommerzieller Ebene entdecken, denn für eines ist Facebook geradezu ideal: Um einem doch sehr minderfaltigen Anteil unserer Gesellschaft Dinge aufs Auge zu drücken und für relevant zu erklären, nur damit sie Fan werden oder die Produkte kaufen, welche wir für sie offerieren.
Meinen privaten Mehrwert von Facebook konnte ich in einen Tweet packen:
#Facebook ist eine tolle Sache: Du erfährst Dinge, die dir die Menschen nicht mal unter 4 Augen gesagt hätten.