Wie ich gestern im Jahresrückblick erwähnte, habe ich auf meinem Blog seit Juli 2010 das WordPress.com Stats Plugin laufen, um etwas mehr über meine Leser zu erfahren. Jedoch sind mir in dieser Zeit schon etliche Nachteile aufgefallen. Der Umstieg auf das OpenSource Webanalyse Tool Piwik soll die Lösung bringen.
Probleme mit dem WordPress.com Stats Plugin
Zu allererst einmal muss man erwähnen, dass das Plugin die Nutzerdaten auf einem ausländischen Server speichert. In Deutschland kann dieser Umstand evtl. zu datenschutzrechtlichen Problemen führen. Auch ist mir selber nicht wohl bei der Sache. Das Plugin möchte von sich aus gerne noch weitere Datensammler bedienen, was ich aber bisher immer mit dem speziellen DoNotTrack-Plugin unterbunden habe.
Auch diese Abhängigkeit an einem bestimmter Server bereitet mir Bauchweh. Man denke nur mal an März 2011 zurück, als es Server-Probleme gab und alle Nutzer plötzlich wie „blind“ waren. Die ganzen angehäuften Daten lassen sich leider auch nicht mal exportieren. So kann man mit den Daten nicht ohne weiteres weiterarbeiten oder sich zumindest ein Backup anlegen.
Das Plugin wird außerdem gar nicht mehr weiterentwickelt, weil das Projekt komplett in Jetpack übergegangen ist. Ich möchte aber nicht zu Jetpack wechseln, weil ich die angebotenen Features nicht benötige und das Plugin nicht grade Top-Bewertungen erhalten hat. Außerdem soll es bei machen Leuten zu Problemen beim Update gekommen sein.
Was ich besonders bei der Vorbereitung meines Rückblicks gemerkt habe: Das Plugin ermittelt nicht, welche Browser und Auflösungen meine Besucher verwenden. Diese Informationen würde ich aber haben, um abschätzen zu können, ob eine mobile Version des Blog angebracht ist.
Eher eine Kleinigkeit ist ebenfalls die Flash-Notwendigkeit, um im Dashboard die Statistiken anzeigen zu lassen. Mit meinem Android kann ich diese somit nicht direkt sehen, sondern kann diese nur durch die WordPress for Android-App visualisieren lassen.
Hoffnungen auf Piwik
Eher zufällig bin ich heute erneut auf Piwik gestossen, von dem ich eigentlich schon früher mal gehört habe, aber mich damals nicht weiter mit beschäftigt habe. Jetzt habe ich es mir installiert und unter de Subdomain p.wlabs.de eingerichtet. Die Vorteile von Piwik liegen auf der Hand:
- Piwik ist OpenSource und wird aktiv weiterentwickelt
- Alle Daten liegen auf meinem Server bzw. in meiner Datenbank
- Ich kann Piwik auch für andere Blogs verwenden
- Piwik bietet mehr Daten über die Besucher
- Für die Intergration in WordPress gibt es das sehr gelungene Plugin WP-Piwik
- Die Anzeige im Dashboard benötigt kein Flash
Ich habe Piwik übrigens so eingerichtet, dass das letzte Byte der IP anonymisiert wird. Aus der Adresse 1.2.3.4 wird dadurch 1.2.3.0 Damit werden also auch keine eindeutigen IP-Adressen der Benutzer gespeichert.
Der erste Test sieht auf jeden Fall sehr viel versprechend aus. Ich werde das WordPress.com Stats Plugin trotzdem noch eine Weile weiter laufen lassen. So kann ich später (in ca. 2-3 Monaten) eventuelle Unterschiede in der Analyse feststellen.
Zum Schluss habe ich noch eine Frage an meine Leser. Piwik bietet eine Deaktivierung für Besucher an, die ich über ein Widget auf dem Blog anbieten könnte. Ich persönlich halte nicht viel davon. Wenn ich auf anderen Webseiten unterwegs bin, habe ich dank NoScript sowieso erstmal jegliches JavaScript deaktiviert.
Meine Frage also an euch: Sollte ich einen Optout für Piwik anbieten?