Zum Thema „Osteopathie“ habe ich noch bei Quarks einen ausführlichen Artikel über die (meist fehlende) Evidenz und die Fantasie-Wirkvorstellung dieser Pseudo-Heilmethode gefunden.
Dass die parietale Osteopathie grundsätzlich funktionieren kann, ist nachvollziehbar. Rückenschmerzen etwa beruhen oft auf muskulären Verspannungen. Einen verkürzten Muskel mit manualtherapeutischen Verfahren zu dehnen, kann hilfreich sein.
Kaum wissenschaftliche Belege gibt es hingegen für die Wirksamkeit der viszeralen Osteopathie. “Hier soll etwa die Niere ‘verschoben’ werden, um Rückenschmerzen zu behandeln”, sagt die Ärztin Natalie Grams, die sich in ihrem Buch “Was wirklich wirkt” kritisch mit alternativen Heilmethoden auseinandersetzt. “Dabei sind weder die anatomischen Grundlagen plausibel, es gibt keinen guten Nachweis, dass es diese Zusammenhänge gibt, noch dass die Wirkung so spezifisch eintritt.”
Höchst spekulativ wird es bei der kraniosakralen Methode. Diese geht davon aus, dass eine extrem feine, eigenständig pulsierende Bewegung im Körper existiert, dass also Gehirn und Rückenmark in einem regelmäßigen Rhythmus schwingen. Diesen könne der Osteopath am Schädel oder Steißbein ertasten und mit sanftem Druck harmonisieren, was etwa gegen Kopfschmerzen, aber auch bei Depressionen oder Autismus helfen soll.
https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/wie-hilfreich-ist-osteopathie/
(Hervorhebungen aus dem Original)